4. September, 19:00 Uhr
LESEABEND
«Das Buch von der Stadt der Frauen»
geschrieben 1405 von Christine de Pizan
Einführung: Gabriela Milićević Decker,
Historikerin und Romanistin
Moderation: Hanna Kandal-Stierstadt
«Das Buch von der Stadt der Frauen ist eine witzige
Streitschrift gegen die Flut von hasserfüllter Rede gegen
Frauen, die um 1400 gerade Konjunktur hat.
Als Antwort darauf führt Christine de Pizan in lebendiger
Wechselrede mit drei weltlichen Tugenden – mit
Frau Vernunft, Frau Rechtschaffenheit und Frau
Gerechtigkeit – Gespräche über angebliche weibliche
Schwächen und Laster und über männliche Vorwürfe
und Verleumdungen.
Zu deren Widerlegung erzählt sie Geschichten von
Herrscherinnen, Kriegerinnen, Prophetinnen,
Dichterinnen oder Erfinderinnen, aber auch von zarten
Märtyrerinnen, die ihre Folterknechte des Fürchtens lehren.»
Auszug aus einer Einführung von Margarete Zimmermann,
Romanistin und emeritierte Professorin, die das Buch aus
demMittelfranzösischen übersetzt hat.
Das Werk von Christine de Pizan gilt als eines der ersten feministischen Werke der europäischen Literatur. Ausserdem war sie eine der ersten Autorinnen, die als Literatin ihren Lebensunterhalt und auch denjenigen ihrer Familie bestreiten konnte.